Roboterzelle
Auf knapp 1,5 qm vereinigt die jüngste Roboterzelle von Lehnert alle Disziplinen der aktuellen Fertigungsmesstechnik. Der Messautomat steht am Ende einer Linie, die mittels Zerspanungstechnik Komponenten für Ventile herstellt, die in der Hydraulikindustrie eingesetzt werden.
Funktionsweise
Über ein Zuführband werden die Ventilteile auf einem Warenträger à 396 Stück aus der Waschmaschine der Roboterzelle zugeführt. Ein Roboter entnimmt ein Teil aus dem Warenträger und übergibt es an die erste von drei Messstationen, die nach dem Prinzip eines Rundtakttisches hintereinander geschaltet sind. Hier werden über eine Kamera die dimensionellen Merkmale wie z. B. der Bohrungsdurchmesser gemessen.
An der nächsten Station wird – induktiv – die Härte ermittelt. Eine Kamera misst an der dritten und letzten Station die Oberfläche. Zwischenzeitlich hat der Roboter bereits das nächste Teil vom Warenträger entnommen und zur Messung eingetaktet. Das gemessene Bauteile entnimmt er der dritten Station und gibt es – falls i.O. – in den Warenträger zurück oder – falls n.i.O. – in den Träger zur Nacharbeit.
Die Synchronisation von Handling und Messung ermöglicht eine Taktzeit von 5s – der komplette Warenträger ist innerhalb einer guten halben Stunde vollständig überprüft.
Aus Optischem Messen wird Wissen
Neben dem Engineering der gesamten Anlage ist die Leistungsfähigkeit des Automaten vor allem auf ein Zusammenspiel der Hardware und der hauseigenen Mess-Software QP von Lehnert zurückzuführen. An Messstation 3 erfasst eine Kamera den Schatten des beleuchteten Bauteils. Durch Abgleich mit der Soll-Kontur werden nicht nur dimensionelle Abweichungen erkannt, sondern auch Fehler in der Oberfläche. Die Maschine arbeitet dabei so genau, dass sogar der Staub der Fertigungshalle auf der Oberfläche detektiert werden kann. Hinreichend scharfe Eingriffsgrenzen eingestellt, werden i.O. Teile, die nach einer Woche nochmals gemessen werden zu n.i.O. Teilen – einfach weil sie unzulässig verstaubt sind. Was mit diesen Teilen zu geschehen hat, ist nach dem Messen und Wissen in der Maschine eine Entscheidung der Anlagenführer.
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